Was ist eigentlich ein Stammbuch?
Die Geschichte des heutigen Stammbuches geht bis auf das 15. Jahrhundert zurück. Zu der Zeit wurde ein solches Buch dazu genutzt, die Angehörigen einer Familie in einem Buch einzutragen. Somit wurde die Abstammung darin dokumentiert. Diese Funktion hat es auch noch, lediglich die Art der Eintragungen hat sich geändert. So wird das Buch heutzutage dazu genutzt, die offiziellen Urkunden vom Standesamt darin abzuheften und aufzubewahren. Allerdings existieren durchaus Erweiterungen dieser reinen Aufbewahrungsbücher. Das hier erhältliche Exemplar kann durch zusätzliche Eintragungen, beispielsweise Glückwünsche der Gäste, auch als Erinnerungsbuch genutzt werden.
Nicht zu verwechseln ist das Familienstammbuch mit dem Poesiealbum. Im 16. Jahrhundert wurde es auch mit einem Poesiealbum gleichgesetzt. In Deutschland ist diese Bezeichnung für Poesiealben nicht mehr üblich, in Österreich jedoch durchaus geläufig.
Seit dem 1. Januar 1875 wird das Familienstammbuch flächendeckend von Standesämtern ausgegeben. Allerdings haben Eheleute seither die Wahl und können sich vor der Eheschließung entscheiden, ob sie ein solches Buch erwerben möchten oder nicht. In der früheren Zeit wurde das Buch mit der Heiratsurkunde als erstes offizielles Dokument zunächst nur dem Ehemann ausgehändigt. Mittlerweile wird es den Eheleuten mit der Eheschließung übergeben oder auch den Lebenspartnern.